Belize hat mich vor allem wegen des Tauchens angezogen, um ehrlich zu sein habe ich von Belize auch das erste Mal von Tauchern überhaupt gehört. Das kleine Land in Zentralamerika hat mir vorher nichts gesagt aber als ich dann nach den ersten Erzählungen das erste Mal eine Suchmaschine anwarf auf der Suche nach dem Blue Hole wollte ich sofort dort hin. Und auch das Belize Barrier Reef Reserve System, ein Welterbe klang jetzt so schlecht nicht.
Und natürlich war es auch so schlecht nicht. Das Belize Barrier Reef ist Teil des mesoamerikanischen Barrier Reef Systems, welches schon in Cancun, Mexiko beginnt und sich bis Honduras zieht. Damit ist es nach dem australischen Great Barrier Reef das zweitgrößte System der Welt. Ambergris Caye vor San Pedro habe ich mit den Ambergris Divern betaucht. Ein 2-Tank-Dive kostet hier etwa 80 US-Dollar und ist damit ganz schön happig. Die Jungs und Mädls der Ambergris Divers sind sehr nett und hilfsbereit und das Boot ist gut. Am Tag nach meiner Ankunft ist das Wetter nicht allzu toll aber das Boot kann raus fahren und nach einem kurzen und netten Gespräch im Office geht es direkt aufs Boot. Wo ich direkt aufgefordert werde mich komplett fertig zu machen und auch schon BCD und Flossen anziehen soll. Ganz ungewohnt für mich aber die Anfahrt zum Tauchplatz dauert gerade mal 3 Minuten. Erster Tauchplatz ist der Tackle Box Canyon und ich bin beeindruckt. Das Riff ist unglaublich bewachsen, viele Farne, viele Schwämme und viele Softkorallen. Außerdem tummeln sich hier jede Menge Ammenhaie und große Zackenbarsche.
Eine kleine Anekdote zu Ammenhaien: Ich bin leider in der Meeresfauna nicht allzu bewandert und vor einem Jahr, bevor ich mit dem Tauchen begann war ich es noch weniger. Ammenhaie heißen auf englisch Nursesharks und ich habe einige Zeit gegrübelt ob diese Tiere wirklich Krankenschwesterhaie heißen bis ich endlich auf den Begriff Ammenhai kam. Die braunen, bis rund 4 Meter langen Haie wirken irgendwie wie „nette Haie“ und nicht wirklich gefährlich. Provozieren sollte man sie aber sicher nicht.
Gräben ziehen sich dicht bewachsen durch den Tackle Box Canyon (oder sind die Gräben der Canyon?) und eine mittelstarke Strömung trägt uns durch oder über sie. Ich mag den Tauchplatz, bin aber ein wenig genervt als der Tauchgang nach knappen 40 Minuten dem Ende zu geht, da dem Rest der Gruppe schon die Luft ausgeht. Meine Flasche ist noch halb voll. Für die Oberflächenpause fahren wir zurück zum Pier, bekommen Obst und Getränke und warten darauf, dass sich das Nitrogen aus unserem Körper zumindest zu einem Teil verflüchtigt. Der zweite Tauchplatz ist wieder nur ein paar Minuten vom Dock entfernt: Esmeralda. Als wir abtauchen sehen wir zu unseren Füßen eine Gruppe Taucher auf dem Boden sitzen umringt von etwa 6-8 Ammenhaien. Und hier kommt ein Punkt, der mir beim Tauchen hier vor San Pedro gar nicht gefallen hat. Die Haie werden angefüttert damit die Taucher auch wirklich immer welche sehen und sie berühren können und ihnen nahe kommen. Ich halte davon nichts. Zum einen ist das ein nicht zu unterschätzender Eingriff in das Ökosystem unter Wasser, zum anderen verhalten sich die Tiere unnatürlich. Bei einem späterem Tauchgang in Dardamelos folgen uns drei größere Ammenhaie permanent während unseres 1-stündigen Tauchgangs. Sie haben gelernt, dass sie von diesen komischen Typen mit den Flaschen auf dem Rücken normalerweise was zu fressen bekommen. Ohne, dass sie dafür etwas tun müssen. Und ich finde es einfach viel spannender zu beobachten wie Haie (oder auch andere Tiere) sich normalerweise verhalten. Normalerweise interessieren sich Ammenhaie nicht für uns Taucher oder gehen uns aus dem Weg. Das ist mir deutlich lieber als dieses Haustierverhalten, das mir hier begegnet ist. Und wenn ich dann eben keine Haie sehe, dann ist das so. Das Meer ist nun mal kein Aquarium! So.
Aber das Riff und die beiden Tauchplätze sind trotzdem schön. Am nächsten Tag fällt der erste Tauchgang wegen schlechten Wetterverhältnissen aus, der zweite Tauchgang ist dann mit einer kleinen und etwas erfahreren Gruppe und macht viel Spaß. Meine Ausrüstung kann ich im Shop lassen und sie wird sogar von den Mitarbeitern dort gespült. Ich hasse das Abspülen meiner Sachen nach dem Tauchen.
Das Blue Hole liegt im Lighthouse Reef Atoll und ich buche einen Trip dorthin mit den Tauchern von Amigos del Mar. Die wurden mir empfohlen und sind für diesen Trip auch etwas günstiger als die Ambergris Diver. Der Trip kostet inklusive Gebühr für den Marinepark 350$. Wenn man aber bedenkt, dass man den ganzen Tag unterwegs ist – von 5:30 Uhr bis etwa 17:30 Uhr – den ganzen Tag Wasser, Softdrinks, Snacks und Obst, ein Mittagessen auf Half Moon Caye, abschließende Drinks und natürlich drei Tauchgänge bekommt, ist der Preis wohl in Ordnung. Ich bin sehr gespannt auf das Blue Hole, allerdings habe ich etwas Pech. Mit dem Wetter und damit mit der Sicht und mit den Tauchfähigkeiten meiner Gruppe. Und als wir nach ca. 4 teils sehr rauen Stunden auf dem offenen Meer beim Blue Hole ankommen bin ich erst etwas enttäuscht. Die Bilder, die ich so auf Google gesehen haben fand ich beeindruckend. In Wirklichkeit könnte man am Blue Hole wohl auch vorbeischippern, wenn man nicht gerade weiß wo es ist.
The Great Blue Hole
Vielleicht liegt es auch am Wetter – und natürlich auch an der Perspektive und Kamera – aber bei mir sieht das Blue Hole von der Mitte aus so aus:
Ich muss gestehen auch den Tauchgang fand ich nicht so spannend. Wir gehen langsam bis auf 42,2 Meter Tiefe, die Sicht ist schlecht und es ist dunkel. Kein Riffhai lässt sich blicken und die Taucher in meiner Gruppe kleben aneinander und zappeln vor sich hin. Nach acht Minuten tauchen wir langsam wieder auf, machen einen 8-minütigen Dekostopp bei einer Sicht von etwa zwei Metern und tauchen nach 35 Minuten wieder auf. Die anderen sind relativ begeistert und ich beginne zu verstehen, dass es hauptsächlich darum geht tief zu gehen und im Blue Hole tauchen gewesen zu sein als um den Tauchgang selbst. Die Stalaktiten im Bauch des Great Blue Holes sind bis zu 8 Meter lang und haben einen zwei Meter Durchmesser. Mir gefallen Korallen, Schwämme, Farne und Meerestiere besser.
Der nächste Tauchgang findet nicht weit entfernt am West Point statt und hier ist es wirklich schön. Viele Tiere, herrliche Schwämme und jede Menge Korallen. Schon eher nach meinem Geschmack.
Nach einem Mittagessen auf Half Moon Caye (das bei gutem Wetter sicher traumhaft, an diesem Tag aber ziemlich zugig ist) und einem kleinen Rundgang auf der Insel, die ein Vogelparadies ist und wegen den dort heimischen Rotfußtölpeln unter Naturdenkmalschutz steht geht es weiter zum nächsten Tauchplatz.
Das Aquarium trägt seinen Namen zu Recht. Wir sehen riesige Feuerfische (die hier eine Plage sind), Queen Angelfische und wieder Schildkröten und Haie.
Ich mag die großen Canyons die sich hier lang ziehen und wir sehen Blacktip-Haie weit unter uns ihre Bahnen ziehen. Letzten Endes gefallen mir die beiden letzten Tauchgänge besser als der im Blue Hole. Aber trotzdem:
Würde ich den Trip nochmal machen? Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich würde ich eher das Great Barrier Reef vor der Küste intensiver betauchen. Würde ich den Trip nochmal ein erstes Mal machen? Auf jeden Fall!
Alle Tauchbilder aus Belize und Mexiko gibt es hier zu sehen.
Belize hat mich vor allem wegen des Tauchens angezogen, um ehrlich zu sein habe ich von Belize auch das erste Mal von Tauchern überhaupt gehört. Das kleine Land in Zentralamerika hat mir vorher nichts gesagt aber als ich dann nach den ersten Erzählungen das erste Mal eine Suchmaschine anwarf auf der Suche nach dem Blue Hole wollte ich sofort dort hin. Und auch das Belize Barrier Reef Reserve System, ein Welterbe klang jetzt so schlecht nicht.
Und natürlich war es auch so schlecht nicht. Das Belize Barrier Reef ist Teil des mesoamerikanischen Barrier Reef Systems, welches schon in Cancun, Mexiko beginnt und sich bis Honduras zieht. Damit ist es nach dem australischen Great Barrier Reef das zweitgrößte System der Welt. Ambergris Caye vor San Pedro habe ich mit den Ambergris Divern betaucht. Ein 2-Tank-Dive kostet hier etwa 80 US-Dollar und ist damit ganz schön happig. Die Jungs und Mädls der Ambergris Divers sind sehr nett und hilfsbereit und das Boot ist gut. Am Tag nach meiner Ankunft ist das Wetter nicht allzu toll aber das Boot kann raus fahren und nach einem kurzen und netten Gespräch im Office geht es direkt aufs Boot. Wo ich direkt aufgefordert werde mich komplett fertig zu machen und auch schon BCD und Flossen anziehen soll. Ganz ungewohnt für mich aber die Anfahrt zum Tauchplatz dauert gerade mal 3 Minuten. Erster Tauchplatz ist der Tackle Box Canyon und ich bin beeindruckt. Das Riff ist unglaublich bewachsen, viele Farne, viele Schwämme und viele Softkorallen. Außerdem tummeln sich hier jede Menge Ammenhaie und große Zackenbarsche.
Eine kleine Anekdote zu Ammenhaien: Ich bin leider in der Meeresfauna nicht allzu bewandert und vor einem Jahr, bevor ich mit dem Tauchen begann war ich es noch weniger. Ammenhaie heißen auf englisch Nursesharks und ich habe einige Zeit gegrübelt ob diese Tiere wirklich Krankenschwesterhaie heißen bis ich endlich auf den Begriff Ammenhai kam. Die braunen, bis rund 4 Meter langen Haie wirken irgendwie wie „nette Haie“ und nicht wirklich gefährlich. Provozieren sollte man sie aber sicher nicht.
Gräben ziehen sich dicht bewachsen durch den Tackle Box Canyon (oder sind die Gräben der Canyon?) und eine mittelstarke Strömung trägt uns durch oder über sie. Ich mag den Tauchplatz, bin aber ein wenig genervt als der Tauchgang nach knappen 40 Minuten dem Ende zu geht, da dem Rest der Gruppe schon die Luft ausgeht. Meine Flasche ist noch halb voll. Für die Oberflächenpause fahren wir zurück zum Pier, bekommen Obst und Getränke und warten darauf, dass sich das Nitrogen aus unserem Körper zumindest zu einem Teil verflüchtigt. Der zweite Tauchplatz ist wieder nur ein paar Minuten vom Dock entfernt: Esmeralda. Als wir abtauchen sehen wir zu unseren Füßen eine Gruppe Taucher auf dem Boden sitzen umringt von etwa 6-8 Ammenhaien. Und hier kommt ein Punkt, der mir beim Tauchen hier vor San Pedro gar nicht gefallen hat. Die Haie werden angefüttert damit die Taucher auch wirklich immer welche sehen und sie berühren können und ihnen nahe kommen. Ich halte davon nichts. Zum einen ist das ein nicht zu unterschätzender Eingriff in das Ökosystem unter Wasser, zum anderen verhalten sich die Tiere unnatürlich. Bei einem späterem Tauchgang in Dardamelos folgen uns drei größere Ammenhaie permanent während unseres 1-stündigen Tauchgangs. Sie haben gelernt, dass sie von diesen komischen Typen mit den Flaschen auf dem Rücken normalerweise was zu fressen bekommen. Ohne, dass sie dafür etwas tun müssen. Und ich finde es einfach viel spannender zu beobachten wie Haie (oder auch andere Tiere) sich normalerweise verhalten. Normalerweise interessieren sich Ammenhaie nicht für uns Taucher oder gehen uns aus dem Weg. Das ist mir deutlich lieber als dieses Haustierverhalten, das mir hier begegnet ist. Und wenn ich dann eben keine Haie sehe, dann ist das so. Das Meer ist nun mal kein Aquarium! So.
Aber das Riff und die beiden Tauchplätze sind trotzdem schön. Am nächsten Tag fällt der erste Tauchgang wegen schlechten Wetterverhältnissen aus, der zweite Tauchgang ist dann mit einer kleinen und etwas erfahreren Gruppe und macht viel Spaß. Meine Ausrüstung kann ich im Shop lassen und sie wird sogar von den Mitarbeitern dort gespült. Ich hasse das Abspülen meiner Sachen nach dem Tauchen.
Das Blue Hole liegt im Lighthouse Reef Atoll und ich buche einen Trip dorthin mit den Tauchern von Amigos del Mar. Die wurden mir empfohlen und sind für diesen Trip auch etwas günstiger als die Ambergris Diver. Der Trip kostet inklusive Gebühr für den Marinepark 350$. Wenn man aber bedenkt, dass man den ganzen Tag unterwegs ist – von 5:30 Uhr bis etwa 17:30 Uhr – den ganzen Tag Wasser, Softdrinks, Snacks und Obst, ein Mittagessen auf Half Moon Caye, abschließende Drinks und natürlich drei Tauchgänge bekommt, ist der Preis wohl in Ordnung. Ich bin sehr gespannt auf das Blue Hole, allerdings habe ich etwas Pech. Mit dem Wetter und damit mit der Sicht und mit den Tauchfähigkeiten meiner Gruppe. Und als wir nach ca. 4 teils sehr rauen Stunden auf dem offenen Meer beim Blue Hole ankommen bin ich erst etwas enttäuscht. Die Bilder, die ich so auf Google gesehen haben fand ich beeindruckend. In Wirklichkeit könnte man am Blue Hole wohl auch vorbeischippern, wenn man nicht gerade weiß wo es ist.
The Great Blue Hole
Vielleicht liegt es auch am Wetter – und natürlich auch an der Perspektive und Kamera – aber bei mir sieht das Blue Hole von der Mitte aus so aus:
Ich muss gestehen auch den Tauchgang fand ich nicht so spannend. Wir gehen langsam bis auf 42,2 Meter Tiefe, die Sicht ist schlecht und es ist dunkel. Kein Riffhai lässt sich blicken und die Taucher in meiner Gruppe kleben aneinander und zappeln vor sich hin. Nach acht Minuten tauchen wir langsam wieder auf, machen einen 8-minütigen Dekostopp bei einer Sicht von etwa zwei Metern und tauchen nach 35 Minuten wieder auf. Die anderen sind relativ begeistert und ich beginne zu verstehen, dass es hauptsächlich darum geht tief zu gehen und im Blue Hole tauchen gewesen zu sein als um den Tauchgang selbst. Die Stalaktiten im Bauch des Great Blue Holes sind bis zu 8 Meter lang und haben einen zwei Meter Durchmesser. Mir gefallen Korallen, Schwämme, Farne und Meerestiere besser.
Der nächste Tauchgang findet nicht weit entfernt am West Point statt und hier ist es wirklich schön. Viele Tiere, herrliche Schwämme und jede Menge Korallen. Schon eher nach meinem Geschmack.
Nach einem Mittagessen auf Half Moon Caye (das bei gutem Wetter sicher traumhaft, an diesem Tag aber ziemlich zugig ist) und einem kleinen Rundgang auf der Insel, die ein Vogelparadies ist und wegen den dort heimischen Rotfußtölpeln unter Naturdenkmalschutz steht geht es weiter zum nächsten Tauchplatz.
Das Aquarium trägt seinen Namen zu Recht. Wir sehen riesige Feuerfische (die hier eine Plage sind), Queen Angelfische und wieder Schildkröten und Haie.
Ich mag die großen Canyons die sich hier lang ziehen und wir sehen Blacktip-Haie weit unter uns ihre Bahnen ziehen. Letzten Endes gefallen mir die beiden letzten Tauchgänge besser als der im Blue Hole. Aber trotzdem:
Würde ich den Trip nochmal machen? Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich würde ich eher das Great Barrier Reef vor der Küste intensiver betauchen. Würde ich den Trip nochmal ein erstes Mal machen? Auf jeden Fall!
Alle Tauchbilder aus Belize und Mexiko gibt es hier zu sehen.