Ende 2013 habe ich mit dem Tauchen angefangen. Ich wollte das schon lange vorher machen. Zuerst fehlte mir das Geld, dann die Zeit. Und dann in Mexiko passte alles zusammen. Und ich war von Anfang an hin und weg. Statt wie geplant ein paar Wochen durch Mexiko zu reisen, bin ich fast die ganze Zeit auf Cozumel geblieben und habe insgesamt 35 Tauchgänge absolviert. Nach meiner Rückkehr habe ich mir meine Ausrüstung gekauft und hatte nur ein paar Wochen später die Möglichkeit wieder zu tauchen. Ich habe den Advanced Kurs im Jahr darauf wieder in Mexiko gemacht und meinen Rescue Diver ein paar Wochen später auf Koh Tao. Ich habe mir so oft wie möglich eingerichtet in warmen Gefilden unter Wasser zu gehen. In nur gut zwei Jahren sind so 149 Tauchgänge zustande gekommen. Und die Idee Tauchen nicht nur als Hobby zu betreiben ist gewachsen und gewachsen.
PADI oder SSI?
Für das reine Freizeittauchen macht es keinen wirklichen Unterschied welche Organisation man wählt. Viel mehr hängt es meiner Meinung nach vom Tauchlehrer ab, ob man eine gute Ausbildung bekommt. Ich habe (abgesehen von meinem Stress and Rescue Kurs, den ich bei SSI gemacht habe) die einzelnen Schritte meiner Tauchausbildung bei PADI (Professional Association of Diving Instructors®) absolviert, weswegen es hier auch darum gehen wird. Ab dem Instructor-Level spielt die Entscheidung für eine Organisation dann eine Rolle, da davon abhängig ist in welchen Shops man arbeitet und was man unterrichtet. Grundsätzlich kann man vergleichbare Zertifizierungen unterschiedlicher Organisationen von den jeweils anderen anerkennen lassen, was aber immer mit Kosten verbunden ist.
Was ist ein Divemaster und was macht er?
Die Divemaster Zertifizierung ist der erste Schritt im professionellem Zweig von PADI. Ein Divemaster beaufsichtigt Tauchaktivitäten zertifizierter Taucher, plant und leitet Tauchgänge mit zertifizierten Tauchern und unterstützt Tauchlehrer bei der Schüler – Ausbildung. Wer als zertifizierter Taucher in einem PADI Tauchshop irgendwo auf der Welt einen Tauchgang durchführt wird dies in der Regel mit einem Divemaster machen.
Die Zertifizierungen von PADI sind in einem Stufenmodell aufgebaut, man braucht die jeweils vorherige Stufe um die nächste zu beginnen. Die Zertifizierung zum Divemaster ist also Voraussetzung für eine Ausbildung zum Tauchlehrer.
Was sind die Voraussetzungen für den DiveMaster?
Um mit der Ausbildung zum DiveMaster beginnen zu können muss ein Taucher ein paar Voraussetzungen mitbringen:
- Zertifizierung zum PADI Advanced Open Water und PADI Rescue Diver (oder ein vergleichbares Level einer anderen Organisation) besitzen
- 18 Jahre alt sein
- Emergency First Response Erst- und Zweitversorgung Nachweis mit Kursabschluss innerhalb der letzten 24 Monate vorweisen
- Gesundheitlich fit fürs Tauchen sein und einen Fragebogen zum Gesundheitszustand (PDF) vorweisen, der von einem Arzt innerhalb der letzten 12 Monate unterschrieben wurde
- 40 geloggte Tauchgänge bei Beginn des Kurses und 60 bei Abschluss des Kurses vorweisen
Was brauche ich für den Kurs?
Ich habe mir die benötigten Unterlagen schon im Vorfeld besorgt und mich zu Hause auf die Theorie vorbereitet. Das kann ich nur empfehlen. So kann man sich in aller Ruhe in eigenem Tempo mit den theoretischen Inhalten des Kurses auseinandersetzen. Generell braucht man:
- PADI Divemaster Manual
- PADI Instructor Manual
- RDP Tabelle und eRDP
- The Encyclopaedia of Recreational Diving (übrigens meiner Meinung nach die vielleicht hilfreichste aller PADI Unterlagen)
- Divemaster Slates
- Logbook
Wichtig ist, dass man unbedingt ein Hologramm besitzt. PADI stellt damit sicher, dass jeder Kandidat über ein eigenes Set an Lehrmaterialien verfügt. Dieses Hologramm wird zusammen mit dem Divemaster Antrag bzw. dem Instructor Antrag eingeschickt. Somit wird verhindert, dass man gebrauchte Materialien nutzt. Das ist also leider keine Option. Das sogenannte Crewpack kann man üblicherweise vor Ort beim Tauchshop, aber auch zum Beispiel bei Amazon kaufen.
Ansonsten bietet es sich an seine eigene Ausrüstung zu haben. Spätestens als Divemaster sollte man das sowieso und idealerweise taucht man während des Kurses sehr sehr viel. Das macht auf jeden Fall mehr Spaß, wenn man sein eigenes Equipment hat.
Was sind die Inhalte des Kurses?
Während des Kurses stellt man sich permanent neuen Herausforderungen. Theoretischen und praktischen. Das macht sehr viel Spaß, ist aber mitunter auch anstrengend und manchmal frustig, vor allem wenn irgendwas einfach nicht klappen will. Der Kurs ist manchmal eine körperliche Herausforderung, manchmal eine geistige. Und manchmal muss man aus seiner Komfortzone heraustreten. Es lohnt sich aber sehr dran zu bleiben und sich nicht unterkriegen zu lassen. Wie in den meisten Bereichen des Lebens ist mit einer Leidenschaft für das was man tut und tun möchte (fast) alles machbar.
Zu erfüllen sind folgende Aufgaben:
Theoretische Prüfung
Es gibt zwei große theoretische Prüfungen, die auf den Kapiteln des Divemaster Manuals aufbauen. Teil eins der Prüfung beinhaltet Kapitel 1-7 und Teil zwei die großen Kapitel 8-9. Die Prüfung 1 ist ohne weiteres nach Durcharbeiten der entsprechenden Kapitel machbar, vor allem wenn man sich mit dem Thema Tauchen beschäftigt. Der zweite Teil der Prüfung ist etwas knackiger und man muss sich Zeit nehmen sich darauf vorzubereiten.
Dive Site Set up und Management
Hier geht es darum einen Tauchtag zu organisieren und sicherzustellen, dass vor, während und nach den Tauchgängen alles rund läuft. Dazu gehört etwa Gruppen zusammenzustellen, Guides zuordnen, Vorbereitung und Check des Equipments, generell die Planung des Tages für Guides und Gäste.
Karte eines Tauchplatzes
Ein Teil des Kurses, den ich mit gemischten Gefühlen gemacht habe. Manchmal hat es genervt die Karte von „Rubiah Sea Garden“ zu erstellen, manchmal hat es wirklich Spaß gemacht. Was diese Aufgabe auf jeden Fall bei mir hervorgebracht hat ist einen Tauchplatz zu verstehen. Vorher bin ich einfach nur getaucht, hauptsächlich einfach jemanden gefolgt. Während der Erstellung der Karte habe ich immer mehr verstanden, wie man einen Tauchplatz als Guide sehen muss. Das hier ist mein fertiges Resultat:
Deep Dive Scenario
Beim Deep Dive Scenario geht es darum einen Tieftauchtauchgang zu planen und vorzubereiten. Dazu gehört es das entsprechende Notfallequipment vorzubereiten, geeignete Ab- und Auftauchtechniken inkl. Safety Stopp zu benutzen und in Tiefe mit einem Kompass zu navigieren.
Search and Recovery Scenario
Das Search und Recovery Scenario fängt an mit einer Aufgabenstellung. Wir mussten als Gruppe von 6 DMTs einen Bereich von 60 x 60 Metern unter Wasser aufsetzen und abstecken. Dann wurden kleine Gegenstände in diesem Quadrat verteilt, die wir mit einer geeigneten Methode finden mussten. Außerdem muss ein großer, schwerer Gegenstand gefunden und mit Hilfe eines Hebesacks sicher an die Oberfläche gebracht werden. Dazu wird der Sack mit Leinen am Gegenstand befestigt. Hier werden drei Knoten geprüft: ein Palstek (Bowline), ein Rundtörn mit zwei halben Schlägen (Two Half-Hitches) und ein Schotstek (Sheet Bend).
Emergency Assistance Plan (EAP)
Der Emergency Assistance Plan oder auch Emergency Action Plan ist ein schnell zu verstehender Plan mit allen in Notfällen wichtigen Informationen. Mir hat die Erstellung Spaß gemacht und ich habe mich währenddessen noch mal mehr mit möglichen Verletzungen und Szenarien beschäftigt, die passieren können.
Hier ist mein Plan:
Emergency Assistance Plan (EAP) (c) Anja Schaller
Emergency Assistance Plan (EAP) (c) Anja Schaller
Water Skills
Die erforderlichen Waterskills, auch Ausdauerfähigkeiten setzen sich aus ein paar Übungen zusammen:
- 400 Meter Schwimmen auf Zeit
- 15 Minuten Wassertreten ohne Equipment, die letzten beiden Minuten müssen die Hände aus dem Wasser sein
- 800 Meter Schwimmen auf Zeit mit Maske, Schnorchel und Flossen, mit dem Kopf unter Wasser und ohne die Hände zu benutzen
- 100 Meter Schleppen eines anderen Tauchers, jeweils in kompletter Taucherausrüstung auf Zeit
- Stress Test Ausrüstungstausch: Zwei Taucher tauschen unter Wasser die Ausrüstung während sie abwechselnd von einem Atemgerät atmen. Während der Übung tauchen natürliche und künstlich herbeigeführte Problem auf, die ruhig und effizient behandelt werden müssen.
Die Übungen werden mit 1-5 Punkten, je nach Zeit und sauberer Durchführung benotet. Insgesamt müssen 15 Punkte erreicht werden, wobei der Stresstest nicht unter 3 Punkten bewertet werden darf.
Briefing
Ein richtig gutes Briefing sollte kurzweilig aber umfassend sein und nach PADI 10 Themen behandeln:
- Name des Tauchplatzes
- Beschreibung des Tauchplatzes
- Rolle des Divemasters
- Ein- und Ausstiegstechniken
- Tauchverfahren und -prozeduren
- Notfallprozeduren
- Handsignale
- Gruppeneinteilung
- Besondere Bedingungen des Tauchplatzes (Gefahren, Wetter, Zeiten, Höhlen…)
- Buddy Check
Ich hab mir anfangs sehr schwer getan aus diesen Themen eine richtige Reihenfolge zu bauen und dabei nichts zu vergessen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass man alles was man während des Briefings vergisst beim Tauchgang früher oder später bereut. Etwa Zeichen für besondere Fälle oder Verhalten bei Strömungen kann man unter Wasser nur schwer vermitteln wenn man nicht vorher darüber gesprochen hat. Und so sind meine Briefings immer umfassender geworden, wobei ich trotzdem versuche nicht langatmig oder langweilig zu sein. Gar nicht so leicht und erfordert viel Übung.
Diver Rescue
Hier werden die Fähigkeiten aus dem Rescue Kurs geprüft. Ein bewusstloser Taucher muss unter Wasser gefunden, sicher an die Oberfläche gebracht und dort gesichert werden. Nachdem um Hilfe gerufen wird, wird der Taucher an Land gebracht, während alle 5 Sekunden beatmet wird. Die Ausrüstung beider Taucher ist währenddessen zu entfernen und der bewusstlose Taucher sicher an Land zu bringen. Die Übung ist je nach Strecke (bei uns etwa 100 Meter) die zurückgelegt wird nicht ganz ohne und durchaus schweißtreibend.
Dive Skills Workshop
Im Dive Skills Workshop geht es darum alle Übungen aus dem Open Water Kurs und dem Skin Diver Kurs in „Demonstrationsqualität“ ausführen zu können. Bisher musste man als Schüler die Übungen nur durchführen, der Divemaster (und natürlich vor allem der ‚Tauchlehrer) muss diese Übungen aber so ausführen können, dass ein Schüler die einzelnen Schritte erkennt und nachmachen kann. Das ist schwieriger als es sich anhört. Hauptproblem für uns alle war es, die Übungen möglichst langsam und übertrieben vorzuführen. Das erfordert einiges an Übung und wir haben etliche Stunden auf 5 Meter Tiefe, vor dem Spiegel und im Klassenzimmer verbracht bis das saß. Unsere Mentorin legte sehr viel wert auf die saubere Ausführung und hat uns mit jeder Menge Tipps und Hilfestellungen unterstützt.
Practical Assessment
Beim Practical Assessment geht es darum mit Tauchschülern zu arbeiten, den Tauchlehrer zu unterstützen und zertifizierte Taucher zu guiden.
Wir haben dabei bei einem Open Water Kurs, einem Advanced Open Water Kurs (oder einem Rescue Kurs) assistiert und einen Tauchgang mit zertifizierten Tauchern geplant und durchgeführt. Auch bei diesen Anforderungen gibt es ein Bewertungsmodell bei dem eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht werden müssen.
Divemaster conducted programs
Dazu zählen ein simuliertes Discover Local Diving, ein Scuba Review, ein Discover Scuba Diving und eine Schnorcheltour.
Generell wird man während des Kurses Teil der Crew und hilft bei allem mit, was in so einem Tauchshop anfällt. Und man taucht so viel es geht. Ich habe 130 Tauchgänge während meiner drei Monate gemacht und während dieser Zeit unglaublich viel gelernt.
Wo soll ich den Divemaster Kurs machen?
Ich persönlich kann ja Pulau Weh und das Lumba Lumba Diving Centre empfehlen. So oder so sollte man den Kurs an einem Ort machen an dem das Tauchen auch anspruchsvoll ist. Eine Badewanne wie Koh Tao bietet sicher nicht so viele und so gute Erfahrungen. Man sollte einen Tauchshop wählen bei dem man während des Kurses unbegrenzt tauchen kann und wichtig ist ein gutes persönliches Verhältnis zu seinem Instructor, der beim Divemaster Kurs mehr Mentor als Lehrer ist.
Für mich ist während des Kurses klar geworden, dass ich noch viel mehr tauchen, lernen und auch lehren möchte. Der nächste Schritt ist für mich damit der IDC, der Kurs zum Tauchlehrer.
Und auch an dieser Stelle noch mal meinen herzlichsten Dank allen, die mich bei diesem Schritt begleitet haben, allen voran die Jungs und Mädels von Lumba Lumba.
Mit den Local Guides des Lumba Lumba Dive Centre
Mit den Tauchlehrern, Divemastern und Divemastertrainees des Lumba Lumba Dive Centre
Ende 2013 habe ich mit dem Tauchen angefangen. Ich wollte das schon lange vorher machen. Zuerst fehlte mir das Geld, dann die Zeit. Und dann in Mexiko passte alles zusammen. Und ich war von Anfang an hin und weg. Statt wie geplant ein paar Wochen durch Mexiko zu reisen, bin ich fast die ganze Zeit auf Cozumel geblieben und habe insgesamt 35 Tauchgänge absolviert. Nach meiner Rückkehr habe ich mir meine Ausrüstung gekauft und hatte nur ein paar Wochen später die Möglichkeit wieder zu tauchen. Ich habe den Advanced Kurs im Jahr darauf wieder in Mexiko gemacht und meinen Rescue Diver ein paar Wochen später auf Koh Tao. Ich habe mir so oft wie möglich eingerichtet in warmen Gefilden unter Wasser zu gehen. In nur gut zwei Jahren sind so 149 Tauchgänge zustande gekommen. Und die Idee Tauchen nicht nur als Hobby zu betreiben ist gewachsen und gewachsen.
PADI oder SSI?
Für das reine Freizeittauchen macht es keinen wirklichen Unterschied welche Organisation man wählt. Viel mehr hängt es meiner Meinung nach vom Tauchlehrer ab, ob man eine gute Ausbildung bekommt. Ich habe (abgesehen von meinem Stress and Rescue Kurs, den ich bei SSI gemacht habe) die einzelnen Schritte meiner Tauchausbildung bei PADI (Professional Association of Diving Instructors®) absolviert, weswegen es hier auch darum gehen wird. Ab dem Instructor-Level spielt die Entscheidung für eine Organisation dann eine Rolle, da davon abhängig ist in welchen Shops man arbeitet und was man unterrichtet. Grundsätzlich kann man vergleichbare Zertifizierungen unterschiedlicher Organisationen von den jeweils anderen anerkennen lassen, was aber immer mit Kosten verbunden ist.
Was ist ein Divemaster und was macht er?
Die Divemaster Zertifizierung ist der erste Schritt im professionellem Zweig von PADI. Ein Divemaster beaufsichtigt Tauchaktivitäten zertifizierter Taucher, plant und leitet Tauchgänge mit zertifizierten Tauchern und unterstützt Tauchlehrer bei der Schüler – Ausbildung. Wer als zertifizierter Taucher in einem PADI Tauchshop irgendwo auf der Welt einen Tauchgang durchführt wird dies in der Regel mit einem Divemaster machen.
Die Zertifizierungen von PADI sind in einem Stufenmodell aufgebaut, man braucht die jeweils vorherige Stufe um die nächste zu beginnen. Die Zertifizierung zum Divemaster ist also Voraussetzung für eine Ausbildung zum Tauchlehrer.
Was sind die Voraussetzungen für den DiveMaster?
Um mit der Ausbildung zum DiveMaster beginnen zu können muss ein Taucher ein paar Voraussetzungen mitbringen:
Was brauche ich für den Kurs?
Ich habe mir die benötigten Unterlagen schon im Vorfeld besorgt und mich zu Hause auf die Theorie vorbereitet. Das kann ich nur empfehlen. So kann man sich in aller Ruhe in eigenem Tempo mit den theoretischen Inhalten des Kurses auseinandersetzen. Generell braucht man:
Wichtig ist, dass man unbedingt ein Hologramm besitzt. PADI stellt damit sicher, dass jeder Kandidat über ein eigenes Set an Lehrmaterialien verfügt. Dieses Hologramm wird zusammen mit dem Divemaster Antrag bzw. dem Instructor Antrag eingeschickt. Somit wird verhindert, dass man gebrauchte Materialien nutzt. Das ist also leider keine Option. Das sogenannte Crewpack kann man üblicherweise vor Ort beim Tauchshop, aber auch zum Beispiel bei Amazon kaufen.
Ansonsten bietet es sich an seine eigene Ausrüstung zu haben. Spätestens als Divemaster sollte man das sowieso und idealerweise taucht man während des Kurses sehr sehr viel. Das macht auf jeden Fall mehr Spaß, wenn man sein eigenes Equipment hat.
Was sind die Inhalte des Kurses?
Während des Kurses stellt man sich permanent neuen Herausforderungen. Theoretischen und praktischen. Das macht sehr viel Spaß, ist aber mitunter auch anstrengend und manchmal frustig, vor allem wenn irgendwas einfach nicht klappen will. Der Kurs ist manchmal eine körperliche Herausforderung, manchmal eine geistige. Und manchmal muss man aus seiner Komfortzone heraustreten. Es lohnt sich aber sehr dran zu bleiben und sich nicht unterkriegen zu lassen. Wie in den meisten Bereichen des Lebens ist mit einer Leidenschaft für das was man tut und tun möchte (fast) alles machbar.
Zu erfüllen sind folgende Aufgaben:
Theoretische Prüfung
Es gibt zwei große theoretische Prüfungen, die auf den Kapiteln des Divemaster Manuals aufbauen. Teil eins der Prüfung beinhaltet Kapitel 1-7 und Teil zwei die großen Kapitel 8-9. Die Prüfung 1 ist ohne weiteres nach Durcharbeiten der entsprechenden Kapitel machbar, vor allem wenn man sich mit dem Thema Tauchen beschäftigt. Der zweite Teil der Prüfung ist etwas knackiger und man muss sich Zeit nehmen sich darauf vorzubereiten.
Dive Site Set up und Management
Hier geht es darum einen Tauchtag zu organisieren und sicherzustellen, dass vor, während und nach den Tauchgängen alles rund läuft. Dazu gehört etwa Gruppen zusammenzustellen, Guides zuordnen, Vorbereitung und Check des Equipments, generell die Planung des Tages für Guides und Gäste.
Karte eines Tauchplatzes
Ein Teil des Kurses, den ich mit gemischten Gefühlen gemacht habe. Manchmal hat es genervt die Karte von „Rubiah Sea Garden“ zu erstellen, manchmal hat es wirklich Spaß gemacht. Was diese Aufgabe auf jeden Fall bei mir hervorgebracht hat ist einen Tauchplatz zu verstehen. Vorher bin ich einfach nur getaucht, hauptsächlich einfach jemanden gefolgt. Während der Erstellung der Karte habe ich immer mehr verstanden, wie man einen Tauchplatz als Guide sehen muss. Das hier ist mein fertiges Resultat:
Deep Dive Scenario
Beim Deep Dive Scenario geht es darum einen Tieftauchtauchgang zu planen und vorzubereiten. Dazu gehört es das entsprechende Notfallequipment vorzubereiten, geeignete Ab- und Auftauchtechniken inkl. Safety Stopp zu benutzen und in Tiefe mit einem Kompass zu navigieren.
Search and Recovery Scenario
Das Search und Recovery Scenario fängt an mit einer Aufgabenstellung. Wir mussten als Gruppe von 6 DMTs einen Bereich von 60 x 60 Metern unter Wasser aufsetzen und abstecken. Dann wurden kleine Gegenstände in diesem Quadrat verteilt, die wir mit einer geeigneten Methode finden mussten. Außerdem muss ein großer, schwerer Gegenstand gefunden und mit Hilfe eines Hebesacks sicher an die Oberfläche gebracht werden. Dazu wird der Sack mit Leinen am Gegenstand befestigt. Hier werden drei Knoten geprüft: ein Palstek (Bowline), ein Rundtörn mit zwei halben Schlägen (Two Half-Hitches) und ein Schotstek (Sheet Bend).
Emergency Assistance Plan (EAP)
Der Emergency Assistance Plan oder auch Emergency Action Plan ist ein schnell zu verstehender Plan mit allen in Notfällen wichtigen Informationen. Mir hat die Erstellung Spaß gemacht und ich habe mich währenddessen noch mal mehr mit möglichen Verletzungen und Szenarien beschäftigt, die passieren können.
Hier ist mein Plan:
Emergency Assistance Plan (EAP) (c) Anja Schaller
Emergency Assistance Plan (EAP) (c) Anja Schaller
Water Skills
Die erforderlichen Waterskills, auch Ausdauerfähigkeiten setzen sich aus ein paar Übungen zusammen:
Die Übungen werden mit 1-5 Punkten, je nach Zeit und sauberer Durchführung benotet. Insgesamt müssen 15 Punkte erreicht werden, wobei der Stresstest nicht unter 3 Punkten bewertet werden darf.
Briefing
Ein richtig gutes Briefing sollte kurzweilig aber umfassend sein und nach PADI 10 Themen behandeln:
Ich hab mir anfangs sehr schwer getan aus diesen Themen eine richtige Reihenfolge zu bauen und dabei nichts zu vergessen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass man alles was man während des Briefings vergisst beim Tauchgang früher oder später bereut. Etwa Zeichen für besondere Fälle oder Verhalten bei Strömungen kann man unter Wasser nur schwer vermitteln wenn man nicht vorher darüber gesprochen hat. Und so sind meine Briefings immer umfassender geworden, wobei ich trotzdem versuche nicht langatmig oder langweilig zu sein. Gar nicht so leicht und erfordert viel Übung.
Diver Rescue
Hier werden die Fähigkeiten aus dem Rescue Kurs geprüft. Ein bewusstloser Taucher muss unter Wasser gefunden, sicher an die Oberfläche gebracht und dort gesichert werden. Nachdem um Hilfe gerufen wird, wird der Taucher an Land gebracht, während alle 5 Sekunden beatmet wird. Die Ausrüstung beider Taucher ist währenddessen zu entfernen und der bewusstlose Taucher sicher an Land zu bringen. Die Übung ist je nach Strecke (bei uns etwa 100 Meter) die zurückgelegt wird nicht ganz ohne und durchaus schweißtreibend.
Dive Skills Workshop
Im Dive Skills Workshop geht es darum alle Übungen aus dem Open Water Kurs und dem Skin Diver Kurs in „Demonstrationsqualität“ ausführen zu können. Bisher musste man als Schüler die Übungen nur durchführen, der Divemaster (und natürlich vor allem der ‚Tauchlehrer) muss diese Übungen aber so ausführen können, dass ein Schüler die einzelnen Schritte erkennt und nachmachen kann. Das ist schwieriger als es sich anhört. Hauptproblem für uns alle war es, die Übungen möglichst langsam und übertrieben vorzuführen. Das erfordert einiges an Übung und wir haben etliche Stunden auf 5 Meter Tiefe, vor dem Spiegel und im Klassenzimmer verbracht bis das saß. Unsere Mentorin legte sehr viel wert auf die saubere Ausführung und hat uns mit jeder Menge Tipps und Hilfestellungen unterstützt.
Practical Assessment
Beim Practical Assessment geht es darum mit Tauchschülern zu arbeiten, den Tauchlehrer zu unterstützen und zertifizierte Taucher zu guiden.
Wir haben dabei bei einem Open Water Kurs, einem Advanced Open Water Kurs (oder einem Rescue Kurs) assistiert und einen Tauchgang mit zertifizierten Tauchern geplant und durchgeführt. Auch bei diesen Anforderungen gibt es ein Bewertungsmodell bei dem eine bestimmte Anzahl an Punkten erreicht werden müssen.
Divemaster conducted programs
Dazu zählen ein simuliertes Discover Local Diving, ein Scuba Review, ein Discover Scuba Diving und eine Schnorcheltour.
Generell wird man während des Kurses Teil der Crew und hilft bei allem mit, was in so einem Tauchshop anfällt. Und man taucht so viel es geht. Ich habe 130 Tauchgänge während meiner drei Monate gemacht und während dieser Zeit unglaublich viel gelernt.
Wo soll ich den Divemaster Kurs machen?
Ich persönlich kann ja Pulau Weh und das Lumba Lumba Diving Centre empfehlen. So oder so sollte man den Kurs an einem Ort machen an dem das Tauchen auch anspruchsvoll ist. Eine Badewanne wie Koh Tao bietet sicher nicht so viele und so gute Erfahrungen. Man sollte einen Tauchshop wählen bei dem man während des Kurses unbegrenzt tauchen kann und wichtig ist ein gutes persönliches Verhältnis zu seinem Instructor, der beim Divemaster Kurs mehr Mentor als Lehrer ist.
Für mich ist während des Kurses klar geworden, dass ich noch viel mehr tauchen, lernen und auch lehren möchte. Der nächste Schritt ist für mich damit der IDC, der Kurs zum Tauchlehrer.
Und auch an dieser Stelle noch mal meinen herzlichsten Dank allen, die mich bei diesem Schritt begleitet haben, allen voran die Jungs und Mädels von Lumba Lumba.
Mit den Local Guides des Lumba Lumba Dive Centre
Mit den Tauchlehrern, Divemastern und Divemastertrainees des Lumba Lumba Dive Centre